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EXKURS

 


IN DER ODYSSEE STECKT ABER NOCH MEHR ...

 

GANZHEITLICHE SICHT

Die Götterwelt des Mythischen der magischen Vergangenheit ist gleichsam komplementär zur Welt der rationalen Wissenschaft der Gegenwart. Die Welt des Mythos ist Symbol (von gr. symbollein = zusammenwerfen), magisch vermittelt und integrativ. Demgegenüber zergliedern und zerteilen die rational geprägten Wissenschaften die Welt. Aufgrund ihrer scheinbar unendlichen Zergliederungs- und Zerteilungslust, ist dabei jede ganzheitliche Sicht und Erfahrung beinahe völlig verloren gegangen.

"Die Irrfahrt von Troja nach Ithaka ist der Weg des leibhaft gegenüber der Naturgewalt unendlich schwachen und im Selbstbewusstsein erst sich bildenden Selbst durch die Mythen".


Die Abenteuer, die Odysseus besteht, sind allesamt gefahrvolle Lockungen, die das Selbst aus der Bahn seiner Logik herausziehen. Er überlässt sich ihnen immer wieder aufs neue, probiert es als unbelehrbar Lernender, ja zuweilen als töricht Neugieriger, wie ein Mime unersättlich seinen Rollen ausprobiert.'Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch': das Wissen, in dem seine Identität besteht und das ihm zu überleben ermöglicht, hat seine Substanz an der Erfahrung des Vielfältigen, Ablenkenden, Auflösenden, und der wissend †berlebende ist zugleich der, welcher der Todesdrohung am verwegensten sich überlässt, an der er zum Leben hart und stark wird.


DER SPALT ZWISCHEN RATIONALITÄT UND IRRATIONALITÄT

Das Organ des Selbst, Abenteuer zu bestehen, sich wegzuwerfen, um sich zu behalten, ist die List. Die Konstitution des Selbst duchschneidet eben jenen fluktuierenden Zusammenhang mit der Natur, den das Opfer des Selbst herzustellen beansprucht. Es ist dieser Spalt zwischen Rationalität und Irrationalität des Opfers, den die List als Griff benutzt. In dem Augenblick (aber, d. Vf.), in dem der Mensch das Bewusstsein seiner selbst als Natur sich abschneidet, werden alle die Zwecke, für die er sich am Leben erhält, der gesellschaftliche Forschritt, die Steigerung aller materiellen und geistigen Kräfte, ja Bewusstsein selber, nichtig, und die Intrhronisierung des Mittels als Zweck, die im späten Kapitalismus den Charakter des offenen Wahnsinns annimmt, ist schon in der Urgeschichte der Subjektivität wahrnehmbar." (Adorno)

Kompensiert wird der Verlust von Einheit in ganz unterschiedlicher Art und Weise. Von der Tradition her sind es die Religionen, die Einheit als Glaube und oder Erfahrung anbieten (Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus), um nur die grossen Weltreligionen zu nennen. New Age" und "Holomovement" halten diese Traditionen wach bzw. transformieren sie in und für die Gegenwart. Darüberhinaus sind es besonders Physik, Ökologie und Musik, Tanz, Theater und Kunst, die, je auf eigene Weise, Einheit bzw. ganzheitliches Denken und Handeln hervorbringen. In der Physik sind es die Forschungen für eine "einheitliche Feldtheorie" und ihre Zwischenergebnisse wie Quantentheorie und Ouarks, Bootstrap und String-Theorie zugehend auf den "Big Bang" der Entstehung des Universums.


ÖKOLOGIE

In der Ökologie geht es zunächst im wesentlichen um "Gaia - Mutter Erde" und ihre ganzheitliche Betrachtung und Bearbeitung und Regeneration. Zuguterletzt ist das Geld zum weltumspannenden Tauschmittel und durch Akkumulation als Kapital, auch Herrschaftsmittel geworden. Grenzüberschreitend und interkulturell.

"Der Listige überlebt nur um den Preis seines eigenen Traums, den er abdingt, indem er wie die Gewalten draussen sich selbst entzaubert. Er kann nie das Ganze haben, er muss immer warten können, Geduld haben, verzichten, er darf nicht vom Lotos essen und nicht von den Rindern des heiligen Hyperin, und wenn er durch die Meerenge steuert, muss er den Verlust der Gefährten einkalkulieren, welche Szylla aus dem Schiff reisst.

Er windet sich durch, das ist sein Überleben, und aller Ruhm, den er selbst und die andern ihm dabei gewähren, bestätigt bloss, dass die Heroenwürde nur gewonnen wird, indem der Drang zum ganzen, allgemeinen, ungeteilten Glück sich demütigt." (Adorno) Der Wahnsinn ist, wie ihn Raoul Vaneigem charackterisiert wenn er schreibt:

"Wenn niemand darauf achtgibt, macht das Leiden des Überlebens bald jeden jungen Menschen zu einem faustischen Greis, der nur noch seinen verpassten Gelegenheiten nachtrauert und nach einer Jugend streb, die er, ohne sie zu erkennen, bereits hinter sich gebracht hat. Den Teenager zeichnen die ersten Falten des Konsumenten. Weniges trennt ihn vom sechzigjährigen; er konsumiert mehr und mehr immer schneller und vergreist im Rhythmus seiner Kompromisse mit dem Unechten."
(Raoul Vaneigem)


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